Am 31. Oktober 2019 trafen sich Experten aus über 20 führenden Unternehmen aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Österreich und den Niederlanden im Herzen von Paris, um sich intensiv zu den aktuellen Trends und Herausforderungen in der länderübergreifenden Vergütungspraxis auszutauschen. Das von der hkp/// group organisierte Treffen internationaler Compensation & Benefits Experten war als Teil des regulären europäischen Teilnehmer-Meetings zum Global Execunet Vergütungsnetzwerk (GEN) konzipiert und speziell auf die Bedürfnisse der Unternehmen aus dem europäischen Raum ausgerichtet.
Beschäftigungsbedingungen umfassender vergleichen
In seiner Eröffnung gab hkp/// group Managing Partner Michael Kramarsch einen Einblick in die aktuellen Regelungen der Europäischen Aktionärsrechterichtlinie und die daraus zu erwartenden Auswirkungen auf die Vergütung der Geschäftsleitungsebene wie auch der folgenden Hierarchiestufen. Jouco Bleeker, hkp/// group Senior Partner und langjähriger Manager internationaler Vergütungsstudien, stellte anschließend auf neuesten Vergütungsstudien und -projekten basierende Erkenntnisse zu "Reward Levels & Pay Mix" sowie zu "Reward Design & Prevalence" zur Diskussion. Er verwies nicht zuletzt auf das vor allem in den Industrieländern zunehmende Interesse, Beschäftigungsbedingungen umfassender zu vergleichen und mehr als nur Vergütungshöhen im Blick zu haben – und das nicht nur für Führungskräfte, sondern auch für die breitere Belegschaft.
Vergütung in agilen Organisationen
In ihrem Vortrag mit dem Titel "Gearing up for new ways of working" ging hkp/// group Senior Partnerin Petra Knab-Hägele speziell auf die Herausforderungen von Vergütung in agilen Organisationen ein. Anhand konkreter Fallstudien wurden die Vielfalt von Organisationsformen und relevante Lösungsmöglichkeiten illustriert und mit den Vor- und Nachteilen erörtert.
Im weiteren Verlauf des Programms wurden von unterschiedlichen Unternehmensvertretern Trends und Entwicklungen in der Vergütung unter dem Blickwinkel von Hierarchie und Diversität vorgestellt und erstmals auch mit Performance-Bewertungen verknüpft. Auch zum Thema Gender Pay Gap gab es spannende Erkenntnisse im internationalen Vergleich.
Die Break-out Sessions boten ein breites Themenspektrum, angefangen von International Mobility über Grading bis hin zur Implementierung von HR-IT-Systemen. Auf Basis aktueller Forschungs- und Studienergebnisse gab es auch einen regen Austausch zu aktienbasierter Beteiligung von Fach- und Führungskräften sowie zur Transparenz in der Vergütung.
Variable Vergütung und Performance
Besonders ausgiebig und kontrovers wurde die Verknüpfung zwischen individueller variabler Vergütung (Bonus) und Performance diskutiert. Eine Erkenntnis: Die Auflösung dieser Verknüpfung scheint insbesondere in Deutschland debattiert zu werden. Unternehmen mit Hauptsitz in anderen europäischen Ländern ist dieses Phänomen zwar bekannt; es wird aber nicht in der Brisanz gesehen. Umso interessierter zeigten sich die nicht-deutschen Teilnehmer an den gefundenen Alternativen, wenngleich auch klar wurde: Auf eine Differenzierung von Leistung und Vergütung, in welcher Form auch immer, kann kein Unternehmen dieser Welt verzichten. Anders lassen sich Top-Performer schlicht nicht gewinnen, motivieren und binden.
In den Pausen hatten die Teilnehmer natürlich ausgiebig Gelegenheit zum Netzwerken. Die Debatten zogen sich sogar bis in den krönenden Abschluss des Events hinein, eine Dinner Cruise auf der Seine. In dieser ungezwungenen Atmosphäre versicherten sich die Teilnehmer einmal mehr, den angestoßenen Dialog fortzusetzen und das geschaffene internationale Expertenformat auch in Zukunft zu unterstützen. Als Konferenzorte für das nächste Jahr wurden Amsterdam oder erneut Paris ins Auge gefasst, ohne dass bereits eine Entscheidung gefallen ist.