In einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt gewinnen Daten im Personalmanagement eine immer größere Bedeutung. Unternehmen verfügen heute über eine Fülle von Informationen, die, richtig genutzt, wertvolle Einblicke in die Entwicklung ihrer Mitarbeitenden und die Wirksamkeit ihrer HR-Maßnahmen liefern können. Doch wie genau werden diese Daten genutzt, um Talente gezielt zu fördern und HR-Strategien zu optimieren? Und welche Erfolge lassen sich dadurch erzielen? Ingrid Hägele, Professorin an der LMU und Mit-Initiatorin der gemeinsamen Veranstaltungsreihe von hkp///group und Predictive People Analytics zu evidenzbasiertem HR-Management in Unternehmen, im Gespräch. 

In Ihrer Erfahrung, wie werden Daten im HR-Bereich genutzt?
Ingrid Hägele: Als Arbeitsmarktökonomin, gehört die Datenarbeit ganz fest zu meinen täglichen Aufgaben. In verschiedenen Kooperationen mit Unternehmen untersuche ich anhand der Unternehmensdaten wie Talente sich im Unternehmen entwickeln und wie Potential besser unterstützt werden kann. Aufgrund der Digitalisierung existieren in vielen Unternehmen unglaublich spannende Datenquellen, die für interne Analysen genutzt werden können. Zum Beispiel, welche Stellenanzeigen viele Bewerbungen erhalten oder wie sich Trainings auf die Performance von Mitarbeitenden auswirken. Für Unternehmen bietet das die Chance, die Wirksamkeit von HR-Maßnahmen zeitnah zu prüfen und anzupassen.


Was sind Erfolgsbeispiele, dafür, wie Daten die HR-Strategie unterstützen können? 
Ingrid Hägele: 
In meiner Zusammenarbeit mit Unternehmen kommt es immer wieder zu Aha-Momenten, in denen die Einblicke aus den Unternehmensdaten ganz neue Impulse setzen können. Zum Beispiel beim Thema Diversität sind Dateneinblicke sehr hilfreich. Zum Beispiel haben wir in Kooperation. mit einem Unternehmen herausgefunden, dass der Frauenanteil in der Karriereentwicklung vor allem am Anfang der Karriere stark sinkt und nicht nur im Top-Management. Das Unternehmen konnte so erstmals gezielt Maßnahmen entwickeln, die sich auf den bestimmten Karriereabschnitt fokussieren. 


Wo soll der Blick in die Zukunft hingehen, wenn es um den innovativen Einsatz von HR-Daten geht? 
Ingrid Hägele: Im Unternehmensalltag entstehen schon heute viele, hilfreiche Datenquellen. Aus meiner Sicht, liegt vor allem viel Potential darin, diese Daten über längere Zeit zu sammeln. So können dann neue Einsichten gewonnen werden, zum Beispiel, wie sich Bewerbungen verändern, wenn sich der Arbeitsmarkt verändert oder wenn Unternehmen neue Maßnahmen einführen. Auch das Verknüpfen von unterschiedlichen Datenquellen im Unternehmen miteinander hat viel Potential, um innovative Einblicke zu generieren.
 

Frau Hägele, vielen Dank für das Gespräch!

Prof. Ingrid Hägele ist eine der zahlreichen Referentinen auf dem PPA Summit am 8. Oktober 2024 in München unter dem Titel No Data No Strategy – HR als strategischer Partner in der Konzeption und Umsetzung evidenzbasierter Transformationsprozesse.

Die eintägige Fachkonferenz ist kostenlos. Sie richtet sich an Entscheider und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft. Eine Anmeldung ist erforderlich.

Details zum Programm sowie das Anmeldeformular zu dem kostenlosen Format von hkp///group, LMU/PPA und ifo Institut finden Sie hier.
Autor Prof. Ingrid Hägele

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