Weltweit scheitern über 50 % aller M&A-Transaktionen, d.h. die im Zusammenhang mit der Transaktion gesetzten finanziellen Ziele werden nicht erreicht. Verschiedene Umfragen haben gezeigt, dass HR-Themen oft die Ursache für das Scheitern sind.

Viel zu häufig werden HR-Risiken in Transaktionen unterschätzt und nicht, zu spät oder unzureichend berücksichtigt. Dabei ist die Bandbreite möglicher HR- Risiken groß. Wesentliche Risikofelder sind die folgenden:

  • Mitarbeitende/Mitarbeiterbindung: Die Planungen, welche und wie viele Mitarbeitende benötigt werden, um die mit der Transaktion verfolgten Ziele zu erreichen, beginnen oft zu spät, ebenso die Überlegungen, wie sichergestellt wird, dass die benötigten Mitarbeitenden zur Verfügung stehen. Zusätzlich besteht während einer Transaktion das Risiko, dass Schlüsselmitarbeitende aufgrund von Unsicherheiten, Veränderungen in den Aufgabenbereichen oder kulturellen Unterschieden das Unternehmen verlassen, ohne rechtzeitig oder adäquat ersetzt werden zu können.
  • Unternehmenskultur: Wenn zwei Organisationen zusammenkommen, gibt es möglicherweise erhebliche Unterschiede in der Unternehmenskultur. Das kann zu Konflikten, geringer Mitarbeiterzufriedenheit und Produktivität führen.
  • Kommunikation/Mitarbeitermotivation: Die Unsicherheit im Zusammenhang mit einer Transaktion kann zu einer verringerten Mitarbeitermotivation führen. Es ist wichtig, effektiv zu kommunizieren, Mitarbeiterbedenken anzusprechen und Unterstützung anzubieten.
  • Rechts- und Compliance-Fragen: Transaktionen können rechtliche und Compliance-Risiken mit sich bringen, wie Verstöße gegen Arbeitsgesetze, Arbeitsverträge oder Tarifverträgen.
  • Integration von HR-Systemen: Die Integration von HR-Systemen wie Gehaltsabrechnung, HRIS und Zeiterfassung kann während einer Transaktion herausfordernd sein. Inkompatible Systeme oder Probleme bei der Datenmigration können zu Fehlern bei Gehaltszahlungen, fehlerhaften Mitarbeiterdaten und administrativen Ineffizienzen führen.
  • Vergütung und Mitarbeiternebenleistungen: Insbesondere im Bereich der Vergütung und Mitarbeiternebenleistungen können versteckte Kosten lauern, die nicht berücksichtigt oder unzureichend einkalkuliert wurden. Das reicht von hohen transaktionsbedingten Zahlungen z. B. an Führungskräfte, über erhebliche Pensionsrisiken bis hin zur Nichtreplizierbarkeit zugesagter Mitarbeiternebenleistungen.
Autor Ursula Weiszflog

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